Die Imagination regieren lassen, einen Tagtraum beginnen, sich gestatten, die rationale Welt zu verlassen und sich der Fantasie hinzugeben. In Märchen können wir eintauchen, uns darin verlieren und uns schließlich im sicheren glücklichen Ende wiederfinden. Wir erzählen sie unseren Kindern am Bett, mit immer leiserer Erzählstimme, je schwerer die Augenlider werden. Uns Erwachsenen ermöglichen Märchen eine Reise durch die Zeit, einen unschuldigen Blick auf die Welt. Für viele von uns sind Realität und Traum unterschiedliche Universen, zwei getrennte Daseinsformen, die eine messbar und konkret, die andere vage und unberechenbar. Für einige Glückliche tritt diese Trennung weniger deutlich zutage. So findet häufig ein Austausch zwischen den Welten statt. Diese Glücklichen sind die Kreativen, die Künstler, Designer, diejenigen, die etwas erfinden, erdenken und entwerfen, das es zuvor noch nicht gab. Und es überrascht nicht, dass die besten Ideen dem halbbewussten Zustand vor dem Einschlafen oder kurz vor dem Aufwachen entspringen, wenn unser rationales Bewusstsein das Steuer noch nicht übernommen hat.